Spuren von Schatten und Dünengras. Spuren von Tieren am Rand der Düne. Spuren von Wind.

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Die Farben treten so leise auf. Das Blau nur gedämpft wie behauchte Türkisen. In der Wiese das Rot, nur die Spuren von Rot, als ob Tränen des Glückes und der Rührung darüber schleiern.
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Oben am Himmel im Vergißmeinnichthauch ein schmaler Mond ohne Leuchten, nur wie Wolkenflaum.
Und unten auf der Wiese nur Farbenstaub wie auf Schmetterlingsflügeln, draußen am Horizont das zögernd sickernde Frühlicht.
Diese zögernden Stimmen aller Farben gehen um die Fliehenden in tröstender beruhigender Melodie. Und die Luft rings ist erfüllt von dem Dufte des schlafenden Kindes, und seinem warmen Atem und dem Duft seiner Träume.
Dauthendey: Ultra Violett. Einsame Poesien. Deutsche Lyrik von Luther bis Rilke, S. 19079 (vgl. Dauthendey-GW 4, S. 42)
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