Schlagwort: Frühling

  • KW 16 – Baum II

    Vor einem Jahr ein bisschen mit Hipstamatic herumgespielt. Ganz im Sinne der Lomografie, nur dass es hier um die Automatic von Effekten geht. Das hatte manchmal heftige Ergebnisse zur Folge. So wie hier auch.

    Ein Baum. Foto: Hufner
    Ein Baum. Foto: Hufner
  • KW 15 – Wohnen

    In der Schule sagt mir mein Geographie-Lehrer, wenn man etwas wissen will, wie die Menschen sich wohlfühlen an dem Ort, an dem sie leben, dann muss man sich die Hauseingänge anschauen. Oder wie hier einen Klingelkasten. Dieser hier sagt ganz deutlich: Hier wohnt niemand mehr.

    Aus der Klingelkasten-Serie. Foto: Hufner
    Aus der Klingelkasten-Serie. Foto: Hufner
  • KW 14 – Der Frühling von 13 Jahren

    Die Psyche muntert sich mit dem Frühling zu einem neuen Leben auf

    1
    Der Frühling kommt heran,
    Der holde Blumenmann,
    Es geht schon Feld und Anger
    Mit seiner Schönheit schwanger.
    Der Blütenfeind, der Nord,
    Steht auf und macht sich fort.
    Das Turteltäubelein
    Laßt hörn die Seufzerlein.

    2
    Die Lerch ist aus der Gruft
    Und zieret Feld und Luft
    Mit ihrem Direlieren,
    Das sie so schön kann führen.
    Die Künstlern Nachtigall
    Lockt und zickt überall.
    Die Vöglein jung und alt
    Sind munter in dem Wald.

    3
    Die Sonne führet schon
    Ihr’n freudenreichen Thron
    Durch ihre güldnen Pferde
    Viel näher zu der Erde.
    Die Wälder ziehn sich an
    Und stecken auf ihr Fahn.
    Der Westwind küßt das Laub
    Und reucht nach Blumenraub.

    4
    Das Wild lauft hin und her
    Die Läng und auch die Quer.
    Es tanzen alle Wälder,
    Es hüpfen alle Felder.
    Das liebe Wollenvieh,
    Das weidet sich nun früh.
    Die stumme Schuppenschar
    Schwimmt wieder offenbar.

    5
    Die ganze Kreatur
    Wird anderer Natur.
    Die Erde wird verneuet,
    Das Wasser wird erfreuet,
    Die Luft ist lind und weich,
    Warm, tau- und regenreich.
    Der Himmel lacht uns an,
    So schön er immer kann.

    6
    Drum kreuch auch meine Seel
    Herfür aus deiner Höhl.
    Laß deines Herzens Erden
    Zu einem Frühling werden.
    Zertritt Gefröst und Eis
    Und werd ein grüner Reis.
    Sei eine neue Welt
    Und tugendvolles Feld.

    7
    Laß deine Seufzer gehn
    Mit lieblichem Getön.
    Laß hören dein Verlangen,
    Den Bräutgam zu empfangen.
    Sei eine Nachtigall,
    Und lock mit Liebesschall
    Der Himmel höchste Zier,
    Den süßen Gott, zu dir.

    8
    Schwing dich behend und fein,
    Gleich wie ein Lerchelein,
    Vom irdischen Getümmel
    Und schwebe frei im Himmel.
    Bereite dich mit Klang
    Und stetem Lobgesang,
    Den Schöpfer zu verehrn
    Und seinen Ruhm zu mehrn.

    9
    Es fähret schon herein
    Sein gnädger Sonnenschein.
    Er läßt schon seine Strahlen
    Dein ganzes Herz bemalen.
    Sein Geist, der süße Wind,
    Weht schon dich an, sein Kind.
    Drum blüh in seiner Lieb
    Und folge seinem Trieb.

    [Angelus Silesius: Heilige Seelenlust oder geistliche Hirtenlieder. Deutsche Lyrik von Luther bis Rilke, S. 1767 (vgl. Angelus-SW Bd. 2, S. 259)]

    Der Frühling vor 13 Jahren. Foto: Hufner
    Der Frühling vor 13 Jahren. Foto: Hufner