KW 35 – Natur und Asphalt



Es gibt diese Eigenart der Natur, nicht nur danach zu handeln, wie es sich ergibt aus den Gesetzen der Natur selbst, sondern dabei mit der Kultur der Menschen zugleich zu kommunizieren. Sie tut das an Stellen selbst noch, die dafür unmöglich erscheinen.

Wie in der Ursuppe der Erdgeschichte aus einer unwirtlichen Masse von Elementen plötzlich (oder gar nicht so plötzlich) sich Leben entwickelte, so geschieht es scheinbar hier am Boden einer aus Betonplatten geformten und durchherrschten Welt.

Schon der Krater widerspricht dem Wunsch des Straßenbauers nach einer ebenen Fläche, die durch Witterung und Wetter sich gebildet hat. Die Oberfläche vergrößert sich, es kann sich darin Wasser sammeln, das Pflanzen Nahrung spendet. So oder so ähnlich. Dann wird es grün.

Wie in dieser lebensfeindlichen Umgebung die Kraft der Natur ihren Platz beansprucht, beeindruckt mich jedes Mal, wenn ich so etwa zu sehen bekomme.

Das ist die unerschütterliche Kraft der Natur. So zart zugleich wie beharrlich utopisch.
Das ist die unerschütterliche Kraft der Natur. So zart zugleich wie beharrlich utopisch.

Eine Schulklasse war ab und zu unterwegs. Sie stellten auf dem Boden kleine Bilder zusammen. Mit Rahmen und mit Materialen, die sich auf dem Boden so finden.